Versicherungsmakler oder nicht? Vor- & Nachteile im Überblick

Ein Versicherungsmakler bzw. eine Versicherungsmaklerin berät Sie bei der Wahl der richtigen Versicherung. Es handelt sich hierbei um eine kostenlose Beratung, die alle Bedürfnisse des/der Suchenden berücksichtig. Der Nachteil des Versicherungsmaklers ist jedoch, dass die Objektivität nicht garantiert ist. Wieso das so ist und ob ein solche Versicherungsberatung sinnvoll ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.

Ist ein Versicherungsmakler sinnvoll?

Versicherungsmakler ja oder nein? Das fragen sich viele Menschen, die auf der Suche nach der passenden Versicherung sind. Auf der einen Seite hilft der Versicherungsmakler bzw. die Versicherungsmaklerin dabei nicht nur die passende Versicherung, sondern auch das beste Versicherungsunternehmen zu finden. Auf der anderen Seite sind in der Vergangenheit eine Reihe von Fällen bekannt geworden, in denen das Bedürfnis der Kund/innen nicht im Vordergrund stand.

• Unterstützung bei der Suche nach dem passenden Versicherungsangebot
• Kostenlose Beratung
• Objektivität nicht garantiert

Nachteile eines Versicherungsmaklers

Der wohl wichtigste Nachteil der Beratung durch denVersicherungsmakler bzw. die Versicherungsmaklerin ist, dass die Objektivität nicht garantiert ist. Der/die Makler/in wird  von den Versicherungsunternehmen bezahlt. Die Provisionen sind zwar in der Regel gleich, dennoch kann es Unterschiede geben, die dazu führen, dass eine bestimmte Versicherung eher vermittelt wird als eine andere.

Vorteile eines Versicherungsmaklers

Der Versicherungsmakler bzw. die Versicherungsmaklerin hilft Privatpersonen und Gewerben dabei, das passende Versicherungsangebot zu finden. Auf diese Weise gehen Kund/innen sicher, dass

• sie alle notwendigen Versicherungen haben.
• die Versicherungen alle wichtigen Leistungen abdecken.
• sie bei dem passenden Versicherungsunternehmen landen.

Die Beratung durch den Versicherungsmakler bzw. die Versicherungsmaklerin ist zudem für den/die Kund/in kostenlos. Stattdessen erhält der/die Makler/in eine Provision von dem Versicherungsunternehmen, dessen Versicherung vermittelt wird. Da sich die Provisionen der jeweiligen Unternehmen gleichen, ist die Objektivität der beratenden Person in der Regel garantiert.

Unser Tipp! Gerade für Personen, die wenig bzw. keine Erfahrungen im Versicherungsbereich haben, ist der Versicherungsmakler sinnvoll. Dieser hilft den Personen nämlich dabei, sich im Dschungel der Versicherungen zurechtzufinden und keine wichtigen Informationen zu übersehen.

Was macht ein Versicherungsmakler?

Der Versicherungsmakler bzw. die Versicherungsmaklerin ist ein/e Versicherungsexpert/in, der Versicherungsangebote vergleicht und an Kund/innen empfiehlt. Der/die Makler/in ist hierbei an kein Versicherungsunternehmen gebunden und kann seinen/ihren Kund/innen demnach verschiedene Produkte anbieten. Bezahlt wird er/sie schließlich von dem Versicherungsunternehmen, deren Versicherung er/sie verkauft.

In der Regel erhält der Versicherungsmakler bzw. die Versicherungsmaklerin eine Vollmacht von dem/der Kund/in und kann somit Verträge in seinem/ihrem Namen abschließen. Auch nach Abschluss des Vertrages, berät der Versicherungsmakler bzw. die Versicherungsmaklerin weiterhin den/die Kund/in z.B. bzgl. der sich ändernden Policen. Mit der Vollmacht kann er/sie zudem Verträge kündigen oder neu abschließen, wenn sich die Tarife ändern.

Wichtig! Der Versicherungsmakler bzw. die Versicherungsmaklerin haftet persönlich, wenn Kund/innen durch eine falsche Beratung einen finanziellen Schaden erleiden. Aus diesem Grund benötigen sie eine Berufshaftpflichtversicherung, die in solch einem Fall einspringt. Zudem muss der/die Makler/in eine Sachkundeprüfung bei der Industrie- und Handelskammer ablegen und sich regelmäßig weiterbilden.

Versicherungsmakler bzw. Versicherungsmaklerinnen können sowohl allgemeine als auch spezialisierte Berater/innen sein. Allgemeine Makler/innen beraten Kund/innen bzgl. jeglicher Versicherungen, die es auf dem deutschen Markt gibt. Spezialisierte Makler/innen fokussieren sich auf eine bestimmte Versicherungsart, z.B. Krankenversicherungen, Haftpflichtversicherungen etc. Dies ist vor allem für Kund/innen relevant, die Fragen zu einer spezifischen Versicherung haben.

Vorbereitung des Gesprächs und Ablauf

Personen, die sich für einen Versicherungsmakler bzw. Versicherungsmaklerin entschieden haben, sollten das Beratungsgespräch vorbereiten, um eine bestmögliche Beratung zu ermöglichen. Wichtig ist, sich vor dem Gespräch genügend Zeit für die Vorbereitung zu nehmen und sich Gedanken darüber zu machen, was genau gesucht wird:

• Was soll versichert werden?
• Wie viel Geld ist man bereit, für die Versicherung auszugeben?

Im Laufe der Vorbereitung auf das Gespräch mit dem Versicherungsmakler bzw. der Versicherungsmaklerin ist es sinnvoll, alle Fragen aufzuschreiben. Auf diese Weise geht man sicher, dass während des Gesprächs nichts vergessen wird. Zudem sollte der/die Kund/in alle wichtigen Unterlagen vorbereiten. Beispiele hierfür sind die Gehaltsabrechnung, der letzte Steuerbescheid, Verträge über laufende Kredite etc.

Auch während des Gesprächs mit dem Versicherungsmakler bzw. der Versicherungsmaklerin kann der/die Kund/in eine aktive Rolle einnehmen. Zum einen sollte er/sie so viele Informationen bzgl. Arbeits- und Familiensituation wie möglich an den/die Berater/in weitergeben. Zum anderen sollte er/sie so genau wie möglich beschreiben, was benötigt wird und welche Schwerpunkte gesetzt werden sollen.

Stellen Sie Rückfragen! Rückfragen sind eine gute Möglichkeit für den/die Kund/in klarzustellen, was er/sie genau sucht und zu überprüfen, ob das Gegenüber die Ansprüche verstanden hat. Mithilfe von Rückfragen kann zudem die Seriosität des/der Versicherungsmakler/in überprüft werden. Reagiert er/sie ausweichend oder gar genervt auf die Fragen? Sind die Antworten nicht klar und deutlich formuliert? Dann sollten Sie sich nach einem anderen Versicherungsmakler bzw. eine andere Versicherungsmaklerin umsehen.

Nach dem Beratungsgespräch sollte der/die Kund/in unbedingt das Gesprächsprotokoll anfordern. Sollte sich im Nachhinein herausstellen, dass er/sie falsch beraten wurde, kann dies nachgewiesen und ein Nachteilsausgleich angefordert werden. Zudem sollte um schriftliche Unterlagen zum Versicherungsangebot gebeten werden. Diese kann der/die Kund/in anschließend in Ruhe durchgehen.

Je nach Situation kann es sinnvoll sein, eine zweite Meinung einzuholen. Auf diese Weise geht der/die Kund/in sicher, dass er/sie auch wirklich die richtige Versicherung abschließt und der Versicherungsmakler bzw. die Versicherungsmaklerin seine/ihre Anfrage nicht nur verstanden, sondern auch ernst genommen hat.

Versicherungsmakler in der Nähe finden

In Deutschland gibt es knapp 47.000 Versicherungsmakler bzw. Versicherungsmaklerinnen (Stand 01.Januar 2023). Hier kann es schon mal schwierig werden, die passende Person zu finden. Auf Gelbe Seiten können Sie jedoch ohne großen Aufwand einen Versicherungsmakler in der Nähe finden. Hierfür müssen Sie einfach Ihre Postleitzahl eingeben, um herauszufinden, wer Sie in Ihrem Umfeld beraten kann.

Tipp: Passenden Versicherungsmakler finden Der/die Versicherungsmakler/in sollte im besten Fall nicht nur in der Nähe sein, sondern auch zu einem passen. Am besten ist es, hier Empfehlungen aus dem Umfeld zu sammeln oder im Internet nach den Bewertungen zu schauen. Zudem empfiehlt es sich nach einem/r erfahrenen Berater/in zu suchen, denn in der Regel gilt: Je mehr Erfahrung der/die Versicherungsmakler/in hat, desto besser ist auch die Beratung.

Von Clara Ringbeck

Project Manager

Clara arbeitet seit März 2022 bei Selectra und unterstützt seit Anfang des Jahres 2023 das Versicherungscheck-Projekt. Ihre Aufgabe ist es Ihnen als Leser das Thema Versicherungen in Deutschland näherzubringen und Sie bei jeglichen Fragen zu unterstützen.