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Gesundheitsversicherung: Welche Versicherungen sind wichtig?
Im Krankheitsfall ist nur eine Sache wichtig: Wieder gesund werden. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigt man jedoch in der Regel medizinische Hilfe, die wiederum mit hohen Kosten einhergeht. Mit einer Gesundheitsversicherung wird ein Großteil Ihrer Behandlungskosten gedeckt. Welche Versicherungen sinnvoll bzw. gar verpflichtend sind, erfahren Sie bei Versicherungscheck.
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Welche Gesundheitsversicherungen gibt es?
Gesundheitsversicherungen sind jegliche Versicherungen, die im Zusammenhang mit der Gesundheit des Menschen stehen. Am bekanntesten ist wahrscheinlich die Krankenversicherung, die in Deutschland zu den Pflichtversicherungen gehört. Jeder in Deutschland lebende Mensch ist demnach dazu verpflichtet eine Krankenversicherung zu haben.
Neben der Krankenversicherung gibt es jedoch auch eine Reihe von Krankenzusatzversicherungen. Hierbei handelt es sich um Gesundheitsversicherungen, die bestimmte Behandlungen absichern. Ein Beispiel hierfür ist die Zahnzusatzversicherung, die bestimmte Behandlungen beim Zahnarzt übernimmt, die nicht von der Krankenversicherung getragen werden.
- Beispiele für Gesundheitsversicherungen:
- Gesetzliche Krankenversicherung
- Private Krankenversicherung
- Krankenhaustagegeldversicherung
- Dread Disease Versicherung
- Zahnzusatzversicherung
Was ist die Krankenversicherung?
Die Krankenversicherung übernimmt Kosten im Gesundheitsbereich. Wird eine Person beispielsweise krank und muss einen Arzt aufsuchen, so springt diese Gesundheitsversicherung ein. Auch Personen, die z.B. auf Grund eines Unfalls oder eines geplanten Eingriffes ins Krankenhaus müssen, haben Anspruch auf die Leistungen dieser Gesundheitsversicherung.
Die Krankenversicherung gibt es in zwei Variationen: die gesetzliche und die private Krankenversicherung. Die Mehrheit der in Deutschland Versicherten sind Kund/innen der gesetzlichen Versicherung. Nur Personen, die nicht versicherungspflichtig sind, können Mitglied einer privaten Krankenversicherung werden. Hierzu gehören z.B: Selbstständige und Beamte/innen.
Was sind beitragsfreie Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung? Beitragsfreie Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung sind beispielsweise Minderjährige Kinder, die bei ihren Eltern mitversichert sind. Auch Kinder unter 25 Jahren, die sich noch in der Erstausbildung befinden, können Mitglied einer Familienversicherung sein.
Was ist die gesetzliche Krankenversicherung?
Die gesetzliche Krankenversicherung wird von den sogenannten Krankenkassen getragen. Insgesamt gibt es knapp 100 Krankenkassen in Deutschland. Im Jahr 2011 waren es noch über 150 Krankenkassen. Gesetzlich Versicherte können frei zwischen diesen Krankenkassen wählen und bei Bedarf sogar die Gesundheitsversicherung wechseln.
Der Großteil der Mitglieder der gesetzlichen Krankenversicherung sind pflichtversichert und sind somit verpflichtet einer gesetzlichen Krankenkasse beizutreten. Dies betrifft beispielsweise sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Doch auch Personen, die nicht pflichtversichert sind, können sich freiwillig versichern lassen. Hierzu gehören beispielsweise Selbstständige.
Sie möchten mehr darüber erfahren, wer Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung ist? Dann lesen Sie unsere Artikel zum Thema Krankenversicherung für Kinder und Familien.
Die Leistungen der gesetzlichen Gesundheitsversicherung sind gesetzlich festgelegt. Die Krankenkassen sind demnach dazu verpflichtet, die entsprechenden Leistungen anzubieten. Zusätzlich gibt es sogenannte Mehrleistungen, die jede Krankenkasse in ihrer Satzung festlegen und zusätzlich anbieten kann.
Was ist die private Krankenversicherung?
Die privaten Krankenversicherung wird von sogenannten Versicherungsunternehmen angeboten. Insgesamt gibt es aktuell knapp 50 Versicherungsunternehmen, die eine private Krankenversicherung anbieten. Zu den bekanntesten gehören der Debeka Krankenversicherungsverein und die Allianz Private Krankenversicherung.
Um Mitglied einer privaten Krankenversicherung zu werden, muss der/die Versicherte zu einer der folgenden Personengruppen gehören:
- Selbstständige und Freiberufler, z.B. selbstständige/r Handwerker/in
- Beamte/innen z.B. Lehrer und andere Personengruppen mit Anspruch auf Beihilfe
- Personen mit einem Einkommen oberhalb der Versicherungspflichtgrenze (Jahresgehalt von 66.600 € netto, Stand 2023)
- Personen ohne bzw. ohne versicherungspflichtigen Einkommen
- Studierende, die sich von der versicherungspflicht befreit haben oder über 30 Jahre alt sind
Im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung sind die privaten Versicherungsunternehmen nicht dazu verpflichtet, bestimmte Leistungen anzubieten. Stattdessen hat jedes Versicherungsunternehmen seinen eigenen Leistungskatalog, aus dem die Mitglieder wählen. Je mehr Leistungen sie wählen, desto teurer wird in der Regel auch die Gesundheitsversicherung.
Hinweis! Die private Krankenversicherung funktioniert nach dem Prinzip der Kostenerstattung. Versicherte müssen die Behandlungskosten vorerst selber bezahlen und erhalten anschließend die entsprechende Geldsumme zurück. Bei vielen privaten Gesundheitsversicherungen gibt es zudem eine sogenannte Selbstbeteiligung. Versicherte müssen demnach einen Teil der Behandlungskosten übernehmen.
Was sind Krankenzusatzversicherungen?
Krankenzusatzversicherungen gibt es in allen Gesundheitsbereichen. Beispielsweise kann eine Zusatzversicherung für eine Auslandsreise, für Zahnbehandlungen oder Krankenhausaufenthalte eingekauft werden. Angeboten wird die Krankenzusatzversicherung in allen Fällen von einem privaten Versicherungsunternehmen.
Eine Krankenzusatzversicherung lohnt sich vor allem für gesetzlich Versicherte, die mit dem Leistungsangebot ihrer Krankenkasse nicht zufrieden sind. Mit einer Zusatzversicherung können sie Leistungen in Anspruch nehmen, die ihnen besonders wichtig sind. Auch Privatversicherte können eine solche Gesundheitsversicherung abschließen. Beispielsweise, wenn das eigene Versicherungsunternehmen nicht die gewünschten Leistungen anbietet.
Krankenhaustagegeldversicherung – Versicherung & Krankenhausaufenthalt
Personen mit einer Krankenhaustagegeldversicherungerhalten bei einem Krankenhausaufenthalt ein sogenanntes Tagesgeld. Mit dieser finanziellen Leistung können Versicherte zusätzliche Kosten begleichen oder einen Einkommensausfall kompensieren.
Die Höhe des Krankenhaustagegeldes wird von dem Versicherten selbst bestimmt. Hier gilt: Je höher der monatlich gezahlte Versicherungsbeitrag, desto höher das Tagesgeld im Versicherungsfall. Die maximale Höhe der Leistung liegt allerdings bei 150 € pro Tag.
Wichtig! In den meisten Fällen wird beim Abschluss der Versicherung eine Wartezeit vereinbart , die bei 3 Monaten liegt. In einigen Fällen kann die Wartezeit sogar bei 8 Monaten liegen. Dies ist beispielsweise im Zusammenhang mit einer Entbindung der Fall.
Zahnzusatzversicherung – die Versicherung für den Zahnarztbesuch
Eine Zahnzusatzversicherung lohnt sich in besonderer Weise für Personen, die gesetzlich versichert sind und in Zukunft mit größeren Zahnarztbehandlungen rechnen. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt nämlich in der Regel nur 60 Prozent der Zahnarztkosten. Die Behandlungen müssen zudem Teil der Regelversorgung sein. Beispielsweise gehört eine Metallkrone zum Regelbedarf, eine Keramikkrone allerdings nicht.
Wie teuer diese Gesundheitsversicherung ist, hängt von mehreren Variablen ab. Erst einmal ist ausschlaggebend, welches Versicherungsunternehmen gewählt wird. Dann kommt es darauf an, wie hoch der Leistungsumfang sein soll. Soll die Zusatzversicherung 60 Prozent des Zahnersatzes zahlen oder lieber 90 Prozent? Zuletzt sind auch das Alter und der Zustand der Zähne der versicherten Person ausschlaggebend.
Welche Gesundheitsversicherungen sind sinnvoll?
Die Krankenversicherung ist, wie bereits erwähnt, in Deutschland Pflicht. Hier stellt sich demnach nicht die Frage nach dem Sinn der Versicherung. Allerdings können Personen, die nicht versicherungspflichtig sind, überlegen, ob sie lieber gesetzlich oder privat versichert sein möchten. Die Entscheidung ist von folgenden Faktoren abhängig:
- Wie viel ist die Person bereit monatlich für die Krankenversicherung auszugeben?
- Kann die Person sich eine private Krankenversicherung auf Dauer leisten?
- Welche Leistungen möchte die Person im Krankheitsfall in Anspruch nehmen?
- Ist eine Privatversicherung notwendig oder wären gewisse Zusatzversicherungen ausreichend?
Bei den verschiedenen Krankenzusatzversicherungen ist die Frage nach dem Sinn deutlich relevanter. Eine Zahnzusatzversicherung gehört z.B. zu den teuersten Gesundheitsversicherungen und lohnt sich demnach nur für Personen, die voraussichtlich regelmäßige Zahnbehandlung vor sich haben. Die Krankenhaustagegeldversicherung lohnt sich nur für Personen, die in Zukunft mit regelmäßigen Krankenhausaufenthalten rechnen.
Wann sollte man einen Krankenzusatzversicherung abschließen? Junge Personen machen sich oftmals keine Gedanken über Gesundheitskosten, da diese in der Regel erst in der Zukunft anfallen werden. Dennoch lohnt es sich, sich bereits früh über Zusatzversicherungen Gedanken zu machen. Denn je jünger und gesünder man ist, desto günstiger ist auch die private Versicherung. Wer bereits schwere gesundheitliche Probleme hat, wird im schlimmsten Fall sogar von der Versicherung abgewiesen.
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Von Clara Ringbeck
Project Manager
Clara arbeitet seit März 2022 bei Selectra und unterstützt seit Anfang des Jahres 2023 das Versicherungscheck-Projekt. Ihre Aufgabe ist es Ihnen als Leser das Thema Versicherungen in Deutschland näherzubringen und Sie bei jeglichen Fragen zu unterstützen.